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Mittwoch, 25. Dezember 2013

Jahresrückblick 2013: Erlebnisse, Vorsätze & gute Neuigkeiten



Und schwupps. . .

                       . . . schon ist das Jahr fast wieder um. Geht es für euch auch immer so schnell? 

Aus 2013 durfte ich viele schöne Erinnerungen mitnehmen, vor allem, was das Thema Skoliose anbelangt. Es ist ziemlich viel passiert: Angefangen im Januar mit dem gemeinsamen Kontrolltermin von Nati und mir, im März mein neues Korsett und die über das ganze Jahr verteilten Skolitreffs, im Juli dann meine Kur in Bad Sobernheim, im August Natis und mein Comeback auf Youtube und im November das Shooting für die Skoliose-Broschüre. Ihr findet zu den Highlights dieses Jahr links an meinem Blog aufgelistet die ganzen dazugehörigen Posts.




Zusammenfassend kann ich sagen, dass mir dieses Jahr hauptsächlich Gutes widerfahren ist: Ich durfte viele neue Leute kennenlernen und tolle Erfahrungen sammeln, die mir durch die Skoliose ermöglicht wurden. 
Und Nati und ich planen schon Einiges für 2014: 

★ zusammen auf Kur fahren
★ gemeinsam in den Ferien verreisen
★ unseren YouTube-Kanal mehr ausbauen


Uuuund, die Dinge auf die wir uns besonders freuen: Anfang des Jahres wird die Skoliose-Broschüre veröffentlicht, es steht der Girlsday an, den wir bei unserer Korsettfirma CCtec verbringen werden & am allerbesten: Nächstes Jahr dürfen wir beide unsere Korsetts abschulen! Nati fängt wahrscheinlich im März damit an, bei mir ist es noch nicht ganz sicher. Der Abschlungsprozess zieht sich ca. über ein halbes Jahr hin, jeden Monat trägt man das Korsett weniger und irgendwann nur noch nachts. Momentan kann ich mir das noch nicht wirklich vorstellen, aber es motiviert mich umso mehr, jetzt nochmal alles zu geben.

Ich wünsche euch noch besinnliche Feiertage und dass all eure Vorsätze für nächstes Jahr in Erfüllung gehen!


credits to Lillusch #embracethebrace

Donnerstag, 12. Dezember 2013

Das SKOLIOSE SHOOTING - Broschüren, Scherben und kleine Ärzte


Hallo ihr Lieben,

vor ungefähr einem Monat fand das Shooting für die neue Skoliose-Broschüre statt. Wie ihr wahrscheinlich wisst, durften Nati, Leah und ich zu unserer großen Freude die Modelle sein. Und so verbrachten wir einen Tag bei unserer Korsettfirma CCtec, wo wir von 12-16 Uhr fleißig Fotos machten. Mit von der Partie waren unser Korsettbauer Herr Nahr, unser Arzt Doktor Wilke und dessen dreizehnjähriger Sohn, der Fotograf Sebastian, der auch bei CCtec als Orthopädietechniker arbeitet, und die Grafikerin, die extra angereist kam. 

Das Shooting Team


Nati kam davor zu mir und gemeinsam mit unserer Freundin Leah fuhren wir nach Tegel zu CCtec. Dort passierte mir schon gleich das erste Missgeschick, was die beiden ganz schön zum Lachen brachte: Ich schmiss ausversehen im Vorbeigehen eine Plastikblume in ihrem gläsernen Behälter um, welcher auf dem Boden landete und zerbrach. Nachdem einer der Orthopädietechniker, Herr Sage, die Scherben lieberweise aufgefegt hatte, schenkte er mir die Blume, welche ich als Andenken behielt. :D

Einen kurzen Blick auf die Bilder erhaschen...
Nun denn, nach gemütlichem Teetrinken und uns Frischmachen ging es dann schließlich los - ich durfte gleich als Erste anfangen und Nati kam später noch hinzu. Wir sollten nämlich in der Szene mit Korsetts posieren, die vor uns auf dem Tisch lagen. Ich bekam Natis, da meins kein Muster hat, und sie nahm Leahs. Irgendwann hatten wir beide echt einen Grinsekrampf. :D Wir machten viele verschiedene Bilder, auf denen wir entweder zu zweit oder zu dritt zu sehen waren und jeder von uns bekam auch noch ein paar „einzelne“ Szenen. 

...sich ab und zu das Lachen verkneifen...
Ich stand zum Beispiel mit unserem Arzt Dr. Wilke vor einem Bildschirm, auf dem ein Röntgenbild abgebildet war, das er mir erklärte. Nachdem wir schon ein paar Bilder gemacht hatten, bemerkte jemand, dass ich größer war als er. Und so bekam er noch einen Kasten, auf den er sich stellen sollte, und ich ging etwas in die Hocke.
Nati hatte meiner Meinung nach die beste Szene erwischt: Sie durfte so tun, als ob sie ihr Korsett endlich los wäre und es wortwörtlich zur Tür hinauswerfen. Einen Mülleimer statt der Tür zu nehmen, wäre dann doch etwas zu provokant gewesen. :D Jedenfalls stand Dr. Wilke, der in seinen jungen Jahren einmal Torwart gewesen war, hinter dem Türrahmen und fing Natis Korsett auf. Es war wirklich sehr lustig mit anzusehen!

...und dann ordentlich reinhauen!
Und weil alles gut gelaufen und noch etwas Zeit war, gingen wir anschließend mit dem ganzen Team essen. Da wir nichts reserviert hatten, nahm uns erst das dritte Restaurant auf, ein thailändisches. 
Wir hatten wirklich sehr nette Gespräche mit unseren Ärzten, die man mal ganz anders erlebt und kennengelernt hat. Zum Beispiel erzählten Dr. Wilke und Herr Nahr uns von ihrem Trip nach Korea (wo meine Mutter herkommt), wo sie aufgrund eines Kongresses ein paar Tage verbracht hatten. Dr. Wilke war etwas irritiert gewesen, weil ihm anscheinend viele Koreaner gesagt hatten, er sehe aus wie Kevin Costner. Daraufhin Herr Nahr: „Stimmt doch wirklich!“ Und Dr. Wilkes Antwort: „Haha, aber du wie Adel Tawil!“ DAS kann ich definitiv bestätigen. :D




Es war wirklich ein sehr gelunger Samstag(abend) und hat uns dreien viel Spaß bereitet. Die Broschüre kommt wohl demnächst bald heraus, und Nati und Leah durften schon einen Blick darauf werfen, als sie am Montag bei CCtec waren. Ich bin jedenfalls schon ziemlich gespannt, wie sie geworden ist


Eure Hannah





Samstag, 12. Oktober 2013

Freudensprünge, Straßenschilder & neue Youtube-Videos


Hallo ihr Lieben,

In der Werkstatt
am Mittwoch statteten Nati und ich unserer Korsettfirma CCtec einen spontanen, ganz besonderen Besuch ab - nicht, um unsere Korsis ändern zu lassen, sondern um einmal "hinter die Kulissen" von CCtec zu schauen.
Natis Freundin Nina, die sie in Sobi kennengelernt hatte und die bei unserer Korsettfirma gerade ihr Praktikum machte, ermöglichte uns diesen Einblick in die ominöse Werkstatt, in der unser altbekannter Korsettbauer Herr Nahr stets mit unseren Plastikteilen verschwand. Unser ursprünglicher Plan, nämlich eine Art "Follow-us-around"-Video für Youtube zu drehen, funktionierte dieses Mal leider nicht, da gerade Sanitätsarbeiten bei CCtec stattfanden. Deswegen verschoben wir diese Aktion auf den Girlsday nächstes Jahr, für den wir schon eine mündliche Zusage von Herrn Nahr bekamen.

Da wir über eine Stunde gewartet hatten, um mit ihm über unsere Ideen zu sprechen, was das Video und den Zukunftstag anbelangte, nahm Herr Nahr sich auch gleich noch Zeit, unsere Korsetts zu ändern, wodurch wir nicht nochmal am 24.Oktober kommen brauchen, wo ja unser eigentlicher Termin ist. Außerdem überraschte unser Korsettbauer uns mit einem Angebot: Er fragte, ob wir Lust und Zeit hätten, bei einem Fotoshooting für ein neues Skoliose-Info-Heft mitzumachen. Es würde wahrscheinlich in den nächsten Wochen stattfinden und den ganzen Tag andauern, vielleicht würden noch ein, zwei Mädchen zusätzlich dabei sein, außerdem der Fotograf, die Grafikerin, die extra angereist käme, und unser Arzt Dr. Wilke. Wo wir gerade dabei sind: Nati und ich machten noch eine besondere Entdeckung in der Nähe von CCtec. Während unsere Korsetts vom Meister perfektioniert wurden, hüpften wir draußen herum vor Freude wegen des Fotoshootings und statteten einer ganz besonderen Straße einen Besuch ab... :D




Wieder zurück, probierten wir unsere frisch geänderten Korsetts an. Meins wurde noch mehr geändert als Natis, obwohl ich erst neulich bei CCtec deswegen gewesen war: Einiges wurde gekürzt, ich bekam neue Schnallen und Pelotten - unsere Korsetts waren jetzt frisch herausgeputzt für das anstehende Shooting. Uns wurde außerdem Sebastian vorgestellt, der dort auch als Orthopädietechniker arbeitet und die Fotos für die Broschüre machen sollte. Er erkannte uns wieder, da wir ihm schon kurz davor in der Werkstatt über den Weg gelaufen waren und er sich einen kleinen, netten Scherz mit uns erlaubt hatte. :D Als wir später noch einmal im Warteraum saßen, bemerkte er: "Oh, ihr seid ja immer noch da!Insgesamt waren es nämlich ganze vier Stunden, die wir dort verbracht hatten.
Lustigerweise trafen wir während der Wartezeit auch noch Leah, eine Freundin aus der Skoliose-Gruppe, mit der wir ein wenig quatschten und der wir vorschlugen, ebenfalls an dem Shooting teilzunehmen, was sie jetzt wahrscheinlich auch wird. Wir freuen uns schon sehr darauf!
Wenn ihr mehr dazu erfahren wollt, schaut euch doch mal unser neues Video an. Dort erzählen wir euch etwas ausführlicher über das Fotoshooting usw. und am Schluss seht ihr noch ein paar Pannen, die uns während des Drehens unterlaufen sind. :D


Die KorsiSisters bei CCtec


Das nächste Video wird bald kommen, doch so sehr es uns auch Spaß macht, bitte denkt daran, dass das Planen, Drehen, Überarbeiten und Hochladen der Videos immer seine Zeit braucht. Wir haben schon einige Anfragen bekommen und versuchen, diese für euch so interessant wie möglich umzusetzen, außerdem probieren wir momentan Möglichkeiten zu finden, um die Bildqualität unserer Videos zu verbessern. Ihr seht, einen Youtube-Channel zu haben, ist kein Kinderspiel. :D Aber wir geben uns viel Mühe und stecken jede Menge Arbeit und Liebe hinein, also freut euch auf jeden Fall aufkommende Videos!

Eure Hannah


Sonntag, 29. September 2013

Countdowns, Youtube-Channel & Skoliosetreffen



Hallo ihr Lieben,

ich habe euch wiedermal einiges zu erzählen: Am 19. August, also vor ungefähr einem Monat, hatte ich meinen Kontrolltermin im Helios, und es gibt gute Neuigkeiten: Ich darf voraussichtlich nächstes Jahr um diese Zeit mein Korsett abtrainieren, das bedeutet: Ich bin an meinem 17. Geburtstag wahrscheinlich        K O R S E T T F R E I  :D

Und jaaa, wie ihr schon bei der Überschrift lesen konntet: Nati und ich sind zurück auf Youtube! Wir hatten bereits letzten Winter schon ein Video hochgeladen, allerdings mit sehr schlechter Videoqualität und leisem Ton. Für alle, die noch nicht Bescheid wissen: Nati und ich machen zusammen einen Youtube-Channel, auf dem wir über unser Leben mit Skoliose und Korsett berichten. Weitere Videos sind schon in Planung, wir haben sehr viele kreative Ideen und werden auch noch eine Abstimmung machen, wofür ihr euch so interessiert. Ihr könnt uns auch gerne Vorschläge hier machen oder unser Video auf Youtube kommentieren. Wenn es euch gefällt, dürft ihr uns das gerne mit einem Daumen hoch wissen lassen! Hier kommt ihr zu unserem Video: klick!


Isabelle & die KorsiSisters in Berlin
Letzte Woche Donnerstag war außerdem wieder ein SKOLITREFF angesagt! Diesmal hatten Nati und ich das Vergnügen, Isabelle aus Paderborn kennenzulernen, die für ein paar Tage auf Klassenfahrt nach Berlin kam. Wir trafen uns am Hauptbahnhof, wo wir bei Dunkin Donuts schlemmten, auf der Wiese an der Spree herumalberten und im Hintergrund eines ausländisches Nachrich-tensenders der Sprecherin die Show stahlen. Außerdem besichtigten wir Isabelles Zimmer im Jugendhostel und konnten dort noch ein paar Bilder mit Korsett schießen. Apropos, werft doch mal einen Blick auf die Seite von Skolifit, Isabelle hat dort bei einem Fotoshooting mitgemacht, das Jugendliche in ihren Korsetts zeigt. Ich finde die Idee richtig cool, es lohnt sich auf jeden Fall mal vorbeizuschauen.

Weil Isabelle schließlich mit ihrer Klasse ins Theater gehen sollte, verbrachten Nati und ich noch einen schönen Rest-Nachmittag zusammen. Unter anderem vereinbarten wir unseren gemeinsamen Termin für den 24.Oktober bei cctec, speziell Herrn Nahr. Wir hoffen natürlich, dass es wieder so amüsant wird wie unser Termin im Januar! Bei mir zu Hause machten wir ein Brainstorming für kommende Youtube-Videos (die Vorschläge werden wir bald in unserer Skoliose-Gruppe auf Facebook veröffentlichen, also haltet die Augen offen) und bereiteten uns noch eine sehr gesunde, "rückengerechte" Mahlzeit zu. :D Was genau, könnt ihr auf unserer neuen Instagram-Seite sehen: http://instagram.com/korsisisters


Wenn DU auch Skoliose hast, höchstens 18 Jahre alt bist, vielleicht ein Korsett trägst oder deswegen operiert wurdest und Zeit und Lust hast auf ein Treffen in Berlin, kannst du uns gerne kontaktieren! Schreib uns einfach unter korsisis@web.de oder kommentier diesen Post.

Wir freuen uns auf euch!
Eure KorsiSisters



Nati, Isabelle und Hannah




Montag, 5. August 2013

Sommer, Sonne, Skolitreffs!


Ratsch, Ratsch, Klapper, Knall: Diese Geräusche verursachten zahlreiche Korsetts, als sie aufgrund der zurzeit unerträglichen Hitze in Deutschland in der hintersten Zimmerecke ihrer Besitzer landeten. Sommer ist die schlimmste Jahreszeit für alle fleißigen Korsett-Träger: Nur mit Mühe, Not, einem gut funktionierendem Ventilator und vielen Korsett-Unterhemden kommt man gerade so über die Runden. Aber - gebt es zu - auf die Tragezeit zu kommen, ist bei diesem Wetter schier unmöglich. Wem es anders ergeht - ihr habt meinen vollen Respekt! 
Der Großteil wird leider nicht solch ein Durchhaltevermögen haben, dazu zähle leider auch ich, denn ich trage es momentan so gut wie gar nicht am Tag, wenn dann nur abends ein paar Stunden und nachts. Aber, zu meiner Verteidigung: Ich mache neuerdings jeden Tag mindestens zehn Minuten lang meine Übungen (dank Sobi), und außer im Sommer bin ich auch echt konsequent im Tragen. Aber es ist einfach zu verlockend, das wärmespeichernde Plastikding mal wegzulegen und sich einen Tag "normal" zu fühlen, figurbetontere bzw. korsettUNgeeignete Kleidung anzuziehen und sich nicht dauernd Gedanken darüber machen zu müssen, ob man es sieht, oder jede Stunde das Korsettunterhemd zu wechseln, weil man es schon an seiner Haut kleben spürt. 

Berlin, 33°C: Das Korsett liegt zu Hause...
Einen "freien" Tag gönnten sich auch vier Korsettträgerinnen vorletztes Wochenende. Darunter ich (ja ja, der Esel nennt sich zuerst), Natalia und zwei Freundinnen aus der Skoliose-Gruppe: Lisa aus Fulda und Marah aus Stuttgart. Ja, richtig geraten: Es war wieder SKOLITREFF-Time! Die beiden blieben für ein Wochenende bei Nati, und wir verbrachten zu viert einen schönen Tag in Berlin, an dem meine KorsiSis und ich den beiden sehenswerte Ecken in der Hauptstadt zeigten - dazu gehörte natürlich auch etwas Sightseeing. Abends gingen wir im See von Natis Dorf schwimmen, denn Abkühlung war trotz Nicht-Korsettragen dringend nötig! Danach machten wir uns einen schönen Filmabend mit selbstgekochtem Essen (Gemüsepfanne, da Marah & Lisa Vegetarier sind - aber man muss sagen, es war echt lecker!). Die Nacht mit Korsett überstanden wir auch, da es eine Klimaanlage auf dem Dachboden von Natis Haus gibt, die uns die Sache erleichterte. Leider erfuhren die drei das erst an diesem Abend, die Nacht davor war wohl nicht so angenehm gewesen und ihre Korsetts hatten der Reihe nach die oben genannten Geräusche verursacht.

Es war echt ein sehr schönes Wochenende mit euch! Ich finde es immer total interessant, neue Leute kennenzulernen, vor allem, wenn es ihnen genau so geht wie einem selbst und man sich einfach mal über Skoliose, Korsett usw. austauschen kann. Nati und ich freuen uns immer wieder, wenn jemand Lust hat, sich mit uns zu treffen. Also hab keine Scheu, dich bei uns zu melden, wenn du mal die coolen KorsiSisters kennenlernen oder einfach mal alles bequatschen willst, was dir zu dem Thema auf dem Herzen liegt! 


... dafür haben wir es später für zehn Minuten wieder an


Heute war der erste Schultag in Berlin, und ich habe mir wiedermal einen korsettfreien Tag gegönnt, da wir nur wenige Stunden hatten und viel Umarmen angesagt war. :D Die nächsten Tage werde ich es aber wieder anziehen, so gut es geht, und habe noch ein paar exklusive Sommer-mit-Korsett-SOS-Tipps für euch:


☼ Immer ein Wechsel-Unterhemd einpacken! Wenn ihr euer Korsi an warmen Tagen in der Schule, bei Treffen mit Freunden usw. anhabt, dann ist es kein schönes Gefühl, wenn das Unterhemd klitschnass an euch klebt. Vor allem, wenn ihr das Korsett zwischendurch aufmacht und "lüftet", denn dann bekommt man es besonders zu spüren. In speziellen Korsett-Unterhemden aus Baumwolle schwitzt man außerdem nicht so schnell und es wiegt natürlich auch so gut wie nichts, also steckt ein "trockenes" in eine Plastiktüte, so dass ihr bei Bedarf schnell mal auf Klo verschwinden und es wechseln könnt.

☼ Auch, wenn Abkühlung zwischendurch wichtig ist, wie ein Eis essen oder schwimmen gehen: Statt zur verführerisch kalten Cola solltet ihr lieber zu einem warmen Getränk wie Tee greifen. Denn wenn ihr etwas Kaltes bei Hitze trinkt, produziert euer Körper zusätzliche Wärme, bei zu heißen Getränken versucht der Körper sich durch Schwitzen abzukühlen.

☼ Alle Sportmuffel werden sich jetzt freuen: Ihr solltet euch möglichst wenig bewegen. Damit ist nicht die Strecke von eurem Zimmer bis zur Küche gemeint, sondern dass ihr euch generell etwas schont, wenn es warm draußen ist und ihr mit dem Korsett unterwegs seid. Gönnt euch auch mal die Rolltreppe und verzichtet auf den 50m-Sprint, den euch eure Sportsfreunde vorschlagen. ;)

☼ Haltet euch am besten hauptsächlich drinnen, also zu Hause oder in angenehm kühlen Räumen auf. Für große Aktionen bei Hitze, die draußen stattfinden, ist selbstverständlich erlaubt, das Korsett mal abzulegen. Denn ihr sollt den Sommer schließlich auch in vollen Zügen genießen können!





Ihr seht: Mit kleinen Tricks im Alltag wird das Korsett-Tragen im Sommer etwas erträglicher. Ich hoffe, ich konnte etwas euch helfen und ihr seid nun für kommende heiße Tage besser gewappnet.

Sonnige Grüße aus Berlin!

Eure Hannah








Freitag, 5. Juli 2013

SOBI 2013 - Eine unvergessliche Kur


Hallo ihr Lieben,


nach einer langen Blogging-Pause kommt jetzt endlich ein ausführlicher Bericht über meine vierwöchige Kur in Bad Sobernheim, auch Sobi genannt. Ich war dort vom 05.06. bis zum 03.07. und habe sehr viel erlebt, durfte tolle Leute kennenlernen, mit denen ich viel unternommen habe und die mir unglaublich ans Herz gewachsen sind. Mit ihnen habe ich die 6-stündige Therapiezeit jeden Tag, die freien Wochenenden und das Heimweh überstanden, das mich natürlich auch mal geplagt hat, denn ich war noch nie so lange allein von zu Hause weg. Es waren vier unvergessliche Wochen, und ich bereue nicht, dort hingefahren zu sein, auch wenn anfangs nicht alles ganz nach Plan gelaufen ist.
Um euch einen genaueren Einblick in meine Erlebnisse dort zu geben, fange ich mal ganz von vorne an...

Die Vorgeschichte
Ursprünglich wollten Natalia, meine KorsiSis, und ich zusammen auf Kur nach Sobi fahren. Allerdings teilte der Rententräger uns auf Nachfrage hin am Telefon mit, dass sie nicht mehr mit Bad Sobernheim kooperieren würden, also musste es wohl nach Bad Salzungen gehen, wo sich eine Tochterklinik von Sobi befindet, die sogar näher an Berlin liegt. Nachdem ich meinen Antrag verschickt hatte, bekam ich Post zurück, die allerdings Papiere zum Ausfüllen für Bad Elster enthielt, also eine ganz andere Klinik. Dort soll es auch sehr schön sein, aber laut einiger Erfahrungsberichte ist die Kur dort nicht so effektiv wie in den anderen beiden, welche sich ausschließlich auf Skoliose spezialisieren. Wir schickten also einen Umstellungsantrag zurück, in dem wir der Zuteilung widersprachen und eine Kur in Bad Salzungen beantragten. Kurze Zeit später bekam ich die Antwort und siehe da: Mir wurde mir mitgeteilt, dass ein anderer Kurort für mich herausgesucht worden wäre - Bad Sobernheim! Also: Immer nachhaken, es lohnt sich! Ich war überglücklich, doch stellte sich bald heraus, dass Natalia an dem Tag meiner geplanten Anreise Sobi bereits wieder verlassen sollte, wir verpassten uns demnach haarscharf. Das war zwar sehr ärgerlich, aber meine Kur zu verlegen ergab wenig Sinn, da in den Wochen davor noch eine Menge in der Schule anstand, also beließen wir es dabei.


Die Anreise
Aus familiären Gründen musste meine Oma am 03.06., also dem Montag vor der Kur, zufälligerweise nach Frankfurt, wo meine Cousine Flo und ihre Familie leben. Also blieb ich dort zwei Tage und am Mittwoch fuhr ich mit meiner Oma nach Bad Sobernheim. Es gab einige Komplikationen, denn wir verpassten unseren Zug, da uns das falsche Gleis gesagt worden war, und so dauerte unsere Fahrt dahin noch eine Stunde länger als geplant. Nati und ich schrieben viel und stellten uns vor, wie wir mit unseren Zügen aneinander vorbeifahren würden. Außerdem machte sie mir Mut und konnte mir viele Fragen beantworten, was mich etwas ruhiger stimmte. Als wir dann schließlich in der Regionalbahn nach Bad Sobernheim saßen und unserem Ziel immer näher kamen, wuchs meine Aufregung jedoch gleichzeitig immer mehr, und ständig kreisten Bedenken in meinem Kopf: Was ist, wenn ich keine Freunde finde? Und wenn es da doch nicht so toll ist, wie alle sagen? Werde ich viel Heimweh haben? Werden mich meine Freunde zu Hause vergessen, weil ich so lange weg bin? Und was ist, wenn mir die Kur am Ende gar nichts bringt? . . .

Am Bahnhof in Bad Sobernheim wartete bereits ein kleiner Kombi, der uns zur Klinik bringen sollte. Auf der Fahrt dahin wurde mir schnell klar, dass Bad Sobernheim ein ziemliches Kaff war und der nächste Supermarkt zu Fuß wohl eine halbe Stunde entfernt lag. Wir fuhren erst durchs Dorf und dann bergauf, die Straßenseiten gesäumt von Bäumen, und es ging über eine Brücke, unter der ein rauschender Fluss lag. Klingt ziemlich idyllisch, war es auch. Als es dann wieder "bergab" ging, bog der Fahrer nach links ein und im Tal (wenn man das so nennen kann) lag dann die Klinik, umgeben von grünen Hügeln. 
An der Rezeption wurden mir die Grundinformationen erklärt, und ich bekam noch einige Papiere und Dazugehöriges. Außerdem kauften wir schon mal Wlan (10 Stunden saftige 10 Euro), weil ich schon von anderen Leuten wusste, dass Bad Sobernheim ein Funkloch ist, da es in einem Naturschutzgebiet liegt.

Als ich mein Zimmer bezog, war noch niemand da. Es lag im ersten Obergeschoss und führte auf eine große Terrasse, die mehrere Zimmer des Stockwerks miteinander verband. Mein Handy zeigte im Zimmer kein Netz an, aber draußen hatte ich etwas Empfang. Daraufhin gingen meine Oma und ich noch kurz zum Mittagessen im Speisesaal, der schon ziemlich leer war, dann musste sie auch schon wieder los, damit sie ihren Zug nicht verpasste. Jetzt war ich auf mich allein gestellt. Ich packte schon mal etwas meine Koffer aus, und nach einiger Zeit durfte ich meine Zimmernachbarin Marike kennenlernen, mit der ich mich auf Anhieb gut verstand. Der restliche Tag bestand größtenteils aus Untersuchungen, beim Abendessen machte ich dann noch mit mehr netter Mädels Bekanntschaft, die am selben Tag wie ich angereist waren.


Meine Zeit in Sobi
Marikes und mein Zimmer wurde dann schließlich der Treffpunkt für unsere stets wachsende Truppe. Je mehr wir uns kennenlernten, desto lustiger war es und desto unzertrennlicher wurden wir. Fast alle stammten aus unterschiedlichen Ecken Deutschlands und jeder hatte demnach seine eigenen Sprechgewohnheiten, welche auf uns andere auch etwas abfärbten. Meine Freundin Leia aus Baden-Württemberg brachte mir beispielsweise einige schwäbische Begriffe bei, die echt zum Totlachen sind. Unser aller Lieblingswort wurde "Lumbe Bubbelle", was jemanden bezeichnet, der etwas ungepflegt und gammelig herumläuft. Auf uns traf das ziemlich gut zu, da wir in der Klinik aufgrund der vielen Therapie meistens in Jogginghosen zu sehen waren und nie wirklich Lust zum Duschen hatten (gell, Alina?). :D
Ansonsten unternahmen wir immer viel, wenn wir gerade keine Therapiezeit hatten. In den ersten Tagen gingen wir abends meist im hauseigenen Hallenbad schwimmen und spielten mit den wenigen Jungs der Klinik Wasservolleyball, gingen Eis essen beim Italiener am Bahnhof oder bestellten uns Pizza, schwammen mit Luftmatratze und Wasserring auf dem Fluss, cruisten mit einem Einkaufswagen umher, wanderten beim Barfußpfad durch Matsch und Lehm, planschten im Freibad, machten die Kirmes im Dorf unsicher und veranstalteten rasante Übernachtungsaktionen. Am Wochenende fuhren wir nach Mainz, Frankfurt und Bad Kreuznach, schlenderten die Shoppingstraßen entlang und genossen gutes Netz und vollen Empfang. Abends saßen wir gerne zusammen auf der großen Terrasse, wo wir noch lange quatschten und lachten, bis dann schließlich um 21:30 Uhr die Durchsage kam, dass jetzt für alle unter 18-Jährigen Nachtruhe sei, was hieß: Die Rollos runterlassen, Korsetts anziehen und möglichst still sein. Manchmal kam auch nochmal die Nachtschwester vorbei, um nach dem Rechten zu sehen und der Nachtwächter machte auch ab und zu Terror, wenn zu laut gelacht wurde oder er mehrere Leute auf einem Zimmer vermutete, was strengstens verboten war. Die Abende im eigenen Zimmer verbrachten Marike und ich damit, ihren "Fresskorb" aufzubrauchen und Filme auf ihrem Laptop zu schauen.

Als dann das Ende der dritten Woche anbrach, gingen wir alle zusammen nochmal essen, um unsere Freunde, die schon die Woche abreisten, zu verabschieden. Zwischen uns hatte es zwar auch mal kleine Kriseleien gegeben, aber wir waren uns alle gegenseitig sehr ans Herz gewachsen und es flossen viele Tränen, denn die Abgereisten hinterließen eine große Lücke in unserer Gruppe. Ich bekam für die letzte Woche eine neue Zimmernachbarin, mit der ich mich auch gut verstand, aber Marike fehlte mir, sowie das Föhngeräusch, das bei uns Dauerhintergrundkulisse war. :D

Am letzten Wochenende kamen mich Flo, ihre Eltern und ihre kleine Schwester besuchen und wir machten uns einen schönen Tag. Mit ihnen kam wieder das gute Wetter, das in den letzten Tagen ausgeblieben war. Am Dienstagabend veranstalteten wir "Reste fressen" auf dem Balkon und feierten unsere Ergebnisse, die bei der Abschlussuntersuchung herausgekommen waren. Im Stehen war ich 1cm gewachsen, im Sitzen 1,6cm, mein Gewicht hatte ich gehalten (trotz der vielen Chips und Schokolade, ein paar Kilos mehr hätten mir Bohnenstange auch mal gutgetan). ;) Meine Skoliometerwerte, also die Rotation der verdrehten Wirbel, waren oben auf 5° gleichgeblieben, aber mein Hauptbogen hatte sich von 12° auf 8° verbessert, was mein Arzt sehr lobte.
Am Mittwochmorgen war es dann schließlich so weit: Es ging nach Hause. Die vier Wochen waren wie im Fluge vergangen und der Abschied fiel mir sehr schwer. Wir versprachen uns alle gegenseitig, dass wir uns wiedersehen würden, wenn es ginge, noch dieses Jahr. Das regnerische Wetter passte zu unserer Stimmung, Tränen flossen wie Wasserfälle und wir drückten uns alle nochmal ganz fest, bevor eine nach der anderen ins Auto zu ihrer Familie stieg und in ihre Heimat zurückfuhr. Mir stand eine 6 1/2 stündige Zugfahrt nach Berlin mit Umsteigen bevor, aber dennoch freute ich mich, wahrscheinlich wie jede von uns, schon auf zu Hause, das gute Essen von Mutti und das eigene Bett. :D 


Julia, Hannah (ich), Vivi, Leia, Alina und Sandrine (v.l.)


Jetzt bin ich seit zwei Tagen wieder im trauten Heim und sehne mich schon sehr nach meinen Mädels, höre immer wieder unser "Sobi-Lied" und denke an die schöne Zeit zurück. Echt krass, wie sehr man Leute vermissen kann, die man erst seit vier Wochen kennt...
Wenn man normalerweise in ein neues Umfeld kommt, gibt es erstmal viel zu erklären über die Skoliose und das Korsett und man sorgt sich darum, wie die Leute darauf reagieren. Doch dort war es einfach komplett anders: Du kommst dahin und wirst sofort so aufgenommen, wie du bist, steckst mehrere Wochen rund um die Uhr mit denselben Leuten unter einem Dach, denen es genau so geht wie dir und mit denen du "Skoliose-Insider" reißen und dich austauschen kannst. Du musst nicht stundenlang erzählen, warum du so ein seltsames Plastikding trägst oder schon als Jugendlicher Rückenprobleme hast. Ich hatte nirgendwo sonst das Gefühl, so sehr akzeptiert zu werden wie in Sobi, und bin einfach unglaublich froh, dass ich dort war!

Mir fällt gerade auf, dass ich genau heute vor zwei Jahren in das Krankenhaus zur Eingewöhnung an mein erstes Korsetts kam. Echt unglaublich, wenn man immer wieder merkt, wie schnell die Zeit vergeht!
Ach ja, und noch was: Natalia und ich haben es übrigens trotzdem geschafft, uns zusammen zu verewigen. Zwei Freundinnen wohnten nämlich in ihrem ehemaligen Zimmer, an dessen Pinnwand noch Natalias Name stand und wann sie da gewesen war. Ich ergänzte noch Einiges und fertig das Ganze. :D
Nati und ich wollen auf jeden Fall auch nochmal zusammen nach Sobi.
Drückt uns die Daumen, dass es dann nächstes Mal klappt!



Montag, 29. April 2013

Sonnenschein, Fotokabinen & genehmigte Kuren


Na, lockt euch die Frühlingssonne auch aus dem Haus? Da seid ihr nicht die Einzigen! Aber erstmal ein paar Neuigkeiten vorneweg: Am Freitag hatte ich nachmittags meinen Termin bei cctec, zur 2-monatigen Kontrolle meines neuen Korsetts. Es wurde Einiges geändert, ich werde auch noch ein paar Fotos reinstellen. Mein Korsettbauer, Herr Nahr (siehe Post) arbeitet jetzt nicht mehr im Helios Krankenhaus, sondern nur noch bei cctec, weshalb wir zu Korsettänderungen usw. jetzt immer dorthin fahren werden.
Zur Kur: Nach langem Hin- und Her werde ich diese jetzt doch in Bad Sobernheim, auch genannt "Sobi", verbringen, wo ich eigentlich ursprünglich mit Natalia, meiner Korsi-Sis, hinwollte. Laut vieler Erfahrungsberichte ist die Zeit dort unvergesslich schön. Mein Termin steht jetzt vom 05.06. bis zum 03.07 - vier Wochen. Natalia reist leider genau am gleichen Tag ab, an dem ich dort ankomme, also verpassen wir uns leider wirklich ziemlich knapp. Und wo wir gerade bei Nati sind...
                     
Gestern Abend war ich mit ihr und zwei von Natis Freundinnen im CinemaxX-Kino am Potsdamer Platz, wo wir den Film "Side Effects" gesehen haben. Für Leute, die gern spannende Filme bzw. Thriller/Krimis mit vielen Verwicklungen mögen, ist er genau richtig! Nati hat danach bei mir übernachtet, und heute früh ging es dann erneut ins CinemaxX, allerdings nicht um einen Film zu gucken, sondern zur Kirche. Wer wissen will, was es damit auf sich hat, kann sich diesen Post dazu durchlesen.
Nach dem Gottesdienst haben wir uns auf den Weg nach Kreuzberg gemacht. Als erstes sind wir zu einem alten Fotoautomaten gefahren, und trotz des kurzen Vorhangs der Fotokabine hat man sich schon ziemlich von den Leuten beobachtet gefühlt, die dort herumstanden, vor allem, als Nati und ich versucht haben, ein Bild hinzubekommen, auf dem man unsere "Korsis" sehen kann. Letztendlich ist es uns dann doch gelungen :D


bei Wonder Waffel
Danach ging's zu "Wonder Waffel", einem sehr empfehlenswerten Laden am Kotti, den auch regelmäßig Rapper wie Kool Savas besuchen. Dort erlebt man jedes Mal wieder einen Gaumenschmaus. ;) Nachdem wir unsere Waffeln verzehrt hatten, verewigten Nati und ich uns noch im Laden, indem wir an einem beliebigen Ort (außer den Möbeln) unterschreiben durften. Nach einigen Verrenkungen hatten wir es geschafft, unsere Botschaft an einem "besonderen" Ort zu hinterlassen, und der Typ an der Kasse fragte uns lachend: "Steht da wenigstens was Sinnvolles?" Tja, das dürft ihr selbst herausfinden, viel Spaß beim Suchen!
Nati und ich ließen unseren gemeinsamen Tag schließlich im Tiergarten ausklingen, wobei viele schöne Schnappschüsse entstanden. Ich hatte bereits davor mit einigen Freunden den Luftschacht entdeckt, der an einem Häuschen am Neuen See zu finden ist. Wenn man ein bisschen Geduld hat, kann man, sobald die U-Bahn unter einem vorbeirauscht, ein paar hübsche Bilder à la Marilyn machen. Leider war es noch zu kalt, um ein Kleid anzuziehen, deshalb musste es auch ohne gehen. Bei einem ziemlich starken Windstoß flog auf einmal mein T-Shirt hoch und entblößte mein Korsett. Als ich es bemerkte, entfuhr mir ein "Iiiih" - fragt mich nicht, warum :D Die Leute starrten ganz schön, aber es war wirklich wiedermal sehr lustig!


Bald ist unser einjähriges Jubiläum, das wir leider nicht zusammen verbringen können, da ich an dem Tag in Berlin bin und Nati in Sobi. Doch wie sagt man so schön: Keine Kilometerzahl kann uns trennen - denn wir sind KorsiSisters for Life and longer!






Sonntag, 31. März 2013

Treffen mit den KorsiSisters


Hallo ihr Lieben,

wie ihr wahrscheinlich wisst, sind Natalia und ich inzwischen unzertrennliche KorsiSisters. Da sie die Gründerin einer Facebook-Skoliose-Gruppe ist, haben wir es immer wieder mit Jugendlichen zu tun, die ebenfalls betroffen sind. Wir durften bereits einige von euch persönlich kennenlernen, die auf Klassenfahrt nach Berlin gekommen sind oder hier wohnen. Wir sind immer offen und freuen uns, neue Leute zu treffen.

Also falls DU zwischen 13-18 Jahren alt bist, mit Skoliose und Korsett zu kämpfen hast/hattest und dich einfach mal mit anderen Betroffenen in "Real life" austauschen willst, melde dich bei uns unter korsisis@web.de oder kommentiere hier mit deinem (Facebook-) Namen, Alter und E-Mail-Adresse. 
Unsere Treffpunkte sind Berlin und Potsdam.


Wir freuen uns auf euch!
Hannah & Nati


Unsere Skolitreffs...

- ... mit MARAH & LISA: hier
- ... mit ISABELLE:  hier


Lisa und Marah blieben für ein Wochenende... 
Isabelle trafen wir während ihrer Klassenfahrt...
... Svenja ebenso



Mittwoch, 20. März 2013

Ein neues Korsett und ein Jahr älter


Hallo ihr Lieben,

nach laaanger Zeit gibt's heute mal wieder einen neuen Post. Und einiges zu erzählen. Als erstes habe ich die Ehre zu verkünden, dass mein Blog jetzt 14.000 Aufrufe geknackt hat. Ein großes Danke an all meine fleißigen Leser! Ihr gebt mir die Motivation, weiter zu machen und nicht aufzugeben!

Zweitens: Ich habe jetzt seit genau zwei Wochen mein neues Korsett.
Am Dienstag, dem 5. März, hatte ich um 15 Uhr den Termin bei cctec, also holte mich mein Vater von der Schule ab und wir fuhren nach Berlin-Tegel.
Ich erwartete einen Keller und hin- und herhetzende Orthopädietechniker in weißen Kitteln wie in unserem Krankenhaus. Doch meine Vermutung bestätigte sich nicht. Beim Hereinkommen ertönte ein Läuten, und auf der Anmeldungs-Theke standen Schüsseln mit Gummibärchen und Schokolade. Die Korsettfirma lag im Erdgeschoss und erinnerte mich von der Einrichtung her eher an ein Friseursalon oder Kosmetikstudio als an eine Orthopädie.
Nachdem wir registriert wurden, ließen mein Vater und ich uns auf den gepolsterten Sesseln im Wartebereich nieder und schnappten uns beide eine der Zeitschriften, die dort auf den Tischchen verstreut lagen. Die Atmosphäre war sehr entspannt, anders als im Helios Klinikum, wo es immer ziemlich gehetzt zugeht. Die Wände waren statt hellgelb in den Farben orange-lila-weiß gestrichen, an einer hing ein Fernsehbildschirm, auf dem die aktuellen Charts und die dazugehörigen Musikvideos abgespielt wurden.

Schließlich wurde ich von einer netten blonden Frau aufgerufen, die mir ziemlich bekannt vorkam, meinem Vater ebenfalls. Wie sich herausstellte, hatte sie früher in der Orthopädie vom Helios gearbeitet und war jetzt nach Tegel gewechselt. Sie führte uns an einer Graffiti-Attrappe vorbei und einen kleinen Gang entlang in einen Raum, in dem der Rohling meines neuen Korsetts liegen sollte. Und... er hatte kein Zebramuster, sondern war weiß wie mein letztes. Das Muster hatte es wohl nicht mehr gegeben. Ich war leicht enttäuscht, denn ich hatte mir schon einen geeigneten Namen für meinen neuen Panzer überlegt: Marty, wie das Zebra von Madagascar. Dazu muss man sagen, dass ein weißes Korsett jedoch eindeutig mehr Vorteile hat, da es nicht so unter Kleidung durchscheint wie ein dunkles oder farbiges, auch wenn es ganz witzig gewesen wäre. Von daher war es wohl besser so und der Frust bei mir nicht allzu groß. Bei meinen Freundinnen jedoch umso mehr, die sich alle schon auf meinen neuen, schwarz-weißen Begleiter gefreut hatten. Wir nennen es jetzt scherzhafter Weise "Marty ohne Streifen", "Albinozebra" oder "Snow White, die Zweite".

Die Korsettbäuerin... äh -bauerin ;) half mir beim Anziehen des Rohlings. Er war ziemlich groß und hatte weder Schnallen noch Pelotten. Auf ihm klebte lediglich ein Tesastreifen, auf dem mein Name (leider etwas falsch) geschrieben stand. Nachdem ich es angezogen hatte, sollte ich mich damit auf die Liege dort legen. Ich wurde erstmal zugetaped bzw das Korsett mit großen Klebestreifen so befestigt, dass die beiden Seiten überlappten. Ich versuche mühsam aufzustehen und das Plastik drückte  unangenehm, vor allem auf ein Schulterblatt. Nachdem die Stellen etwas geändert worden waren und ich den Rohling erneut anprobierte, fragte uns die Frau, während sie erneut einige Stellen am Korsett anstrich, ob wir Röntgenbilder mithätten. Denn sie könnte auf dem Computer leider keine finden. Wir hatten den Ordner nicht dabei, in dem wir meine ganzen Skoliose-Papiere aufbewahrten, also zeigte ich ihr und noch einem anderen Orthopädietechniker mit meinem Handy die Aufnahmen über meinen Blog. Während den Wartezeiten, in denen mein Korsett mehrmals geändert wurde, gingen mein Vater und ich nebenan im Kaufhaus etwas essen oder saßen im Warteraum, wo uns etwas zu trinken angeboten wurde und wir uns mit der Frau an der Anmeldung unterhielten. Sie erzählte uns, dass sie versucht hätten den Raum möglichst für Jugendliche so zu gestalten, dass sie sich willkommen fühlen. Denn die Nachricht ein Korsett tragen zu müssen ist für die meisten, vor allem Mädchen, erstmal ein Schock.

Als es nun schließlich so weit war und alle nötigen Änderungen vollbracht waren, nahm ich mein altes Korsett in die eine und in die andere Hand meine neuen Korsettunterhemden (ich hatte zwei bekommen, da bei der Anprobe während des Übers-Korsett-Ziehens eins zerrissen war, super Quali halt). Ich hatte außerdem wagemutig mein neues "Korsi" an und es war noch sehr ungewohnt, aber ich überlebte die zwanzig-minütige Autofahrt unversehrt. Es war tatsächlich viel leichter, sich an das Korsett zu gewöhnen, wenn man davor schon eins gehabt hatte. Ich konnte auch gleich darin schlafen, allerdings wachte ich am Morgen oft mit geöffneten Schnallen auf, da ich sie in der Nacht wohl unbewusst aufgemacht hatte.

Auf mein neues Korsett folgte ca. eine Woche später mein Geburtstag, also war es wiedermal Zeit, sich etwas vorzunehmen. Die Vorsätze, die meine Skoliose betreffen: jeden Tag mindestens zehn Minuten lang meine Übungen machen und "Marty" fleißig tragen. Der erste Vorsatz will mir leider nicht so gelingen, aber trotzdem werde ich alles geben, um mit meinem voraussichtlich letzten Korsett nochmal das Beste rauszuholen!

Eure Hannah


Marty alias Snow White II



Montag, 11. Februar 2013

Mein vierter Kontrolltermin


Heute war der erste Schultag nach den Winterferien, Rosenmontag und meine halbjährige Kontrolle im Krankenhaus.

Ich konnte eine Stunde länger als schlafen als sonst, denn wir hatten den Termin um 09:30 Uhr. Aufgrund des Verkehrs kamen wir jedoch etwas später am Emil-von-Behring-Krankenhaus an. Wir warteten ca. eine halbe Stunde, in der ich Chemie lernte, was ich die ganzen Ferien vernachlässigt hatte. Dann wurde ich aufgerufen von Dr. Wilke, dem Arzt im Helios. Als erstes maß er, wie viel ich seit dem letzten Mal gewachsen war und dann mit dem Skolimeter den Winkel vom Rippenbuckel (oben) und dem Lendenwulst (unten). Ich bin seit einem halben Jahr nicht mehr wirklich gewachsen, mein Rippenbuckel beträgt wie letztes Mal 7-8° und unten hat es sich anscheinend etwas verschlechtert, 3-4°. 
Das ist allerdings nicht weiterhin dramatisch, da mein Korsett einfach nicht mehr gut korrigiert. Außerdem seien das Becken und meine Haltung nicht so, wie er es wolle, was ebenfalls am Korsett liegt. Auf die Frage, wie lange es noch dauert, bis mein neues fertig sein wird, antwortete Dr. Wilke, dass wir das Herrn Nahr, meinen Korsettbauer, fragen sollten, da er bei cctec (dem Korsetthersteller) arbeitet und deswegen nur er uns das sagen könnte. Dieser wäre allerdings erst wieder in 30-40 Minuten im Hause. Also gingen wir gegen halb elf nach unten in die Werkstatt und meldeten uns an, um kurz mit Herrn Nahr zu sprechen, was wir dann auch taten. Mein Korsett musste nicht noch einmal geändert werden, da ich ja schon vor ein paar Wochen mit Nati bei ihm war (siehe letzter Doppelpost) und es sowieso nicht mehr viel bringen würde. 

Mein neues Korsi wird wohl in zwei bis drei Wochen fertig sein. Um es so früh wie möglich zu bekommen, fahren mein Vater und ich direkt nach Tegel, zu cctec, und holen es da ab. Meinen nächsten Kontrolltermin habe ich im Juni, am letzten Schultag, wo ich mit dem neuen Korsett geröntgt werde. Ich bin schon gespannt, was rauskommt!

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Letzten Montag hatte ich außerdem einen Termin bei meiner Orthopädin. Sie sagte, genau wie meine Physiotherapeutin, mein Rücken sehe wesentlich besser aus, das sehe man vor allem im Sitzen. Und sie war auch der eindeutigen Meinung, dass mein Korsett jetzt zu klein ist. Wir setzten außerdem noch das letzte Kreuzchen in den Kurantrag und jetzt liegt er im Briefkasten. 

Drückt mir sämtliche Daumen und Zehen, dass er für die Sommerferien genehmigt wird! 

Eure Hannah

Montag, 4. Februar 2013

Winterferien, Frühlingsgefühle und coole Kirchen

Die letzten Schneereste sind weggetaut, die Temperaturen klettern endlich über 10°C und ab und zu scheint zwischen der Wolkendecke auch mal die Sonne vom blauen Himmel. Klingt wie der tägliche Wetterbericht, ist aber eine Einleitung des ersten Eintrags von diesem Jahr, mal abgesehen von dem großen Doppelpost über die gemeinsame Korsett-Kontrolle von Nati und mir. 
Also: Euch allen ein gesundes, erfolgreiches 2013! Ich hoffe, ihr hattet einen guten Rutsch. Wir Berliner dürfen jetzt noch eine Woche Winterferien genießen, danach steht bei mir noch eine Woche Schule, darauf zwei Wochen Betriebspraktikum an. Und ich habe schon einiges unternommen...

Am Samstag nach den Halbjahreszeugnissen kam Nati zu mir nach Berlin. Nachdem ich sie vom S-Bahnhof abgeholt hatte,  versuchten wir uns zu Hause erneut am Videodrehen für unseren Youtube-Kanal, was leider nicht so erfolgreich war. Mein dreizehnjähriger Bruder half uns zwar mit den Einstellungen des Camcorders, den ich zum zwölften Geburtstag bekommen und so gut wie nie benutzt habe, dafür gab er aber dauernd während des Drehens immer irgendwelche Kommentare ab und die Lichtverhältnisse waren auch nicht die besten. Deshalb entschieden wir uns dafür, lieber an unserem Vorstellungsvideo zu arbeiten, das ich auf dem Laptop hatte. Wir hatten viel Spaß dabei und machten, wie man uns kennt, eine Menge verrückter Fotos. :D

 Da meine Eltern an dem Wochenende beide unüblicherweise nicht zu Hause waren, gingen wir zu meinen Großeltern Abend essen, die nur eine Straße weiter wohnen. Es wurde ein schöner Abend und Nati und ich gingen danach wieder nach Hause, wo wir weiter arbeiteten. Jap, Samstagabend, sturmfrei und keine Party machen - vorbildlich, nicht wahr? Gegen zwölf quatschten wir noch ein bisschen, dann schliefen wir irgendwann ein, denn am nächsten Tag war Kirche angesagt. Bestimmt denkt ihr jetzt an leere Reihen, Leute die lustlos "Aaaameeen" leiern und  einen grauhaarigen alten Pastor, der die ganze Zeit mit seiner einschläfernden Stimme irgendetwas von Jesus und dem Weltfrieden redet und dass wir alle Sünder sind. Nun ja, meine Kirche ist etwas anders. Um es vorneweg zu nehmen: Es ist keine Sekte. 

Der Gottesdienst findet in einem Rittersportsaal des CinemaxX-Kinos am Potsdamer Platz statt. Wahrscheinlich fragt ihr euch: Hä? Warum im Kino? Also kurz zur Erklärung: Es gibt die Landeskirchen, das heißt, sie werden vom Staat bezahlt für ihren Job. Sie sind in "richtigen" Kirchen untergebracht und leider ist es meistens tatsächlich so, wie oben beschrieben (leere Reihen, leiernde Leute etc.). Diese Kirchen sterben langsam aus, die Jugendlichen kommen meistens nur noch dahin, weil sie Konfirmation machen, die Gottesdienste sind eher von älteren Leuten besucht. Dann gibt es noch die Freikirchen. Sie sind hauptsächlich protestantisch bzw evangelisch und leben allein von den Spenden. Demnach müssen sie auch viel zu bieten haben, das heißt: Lebendigen Lobpreis (Liedersingen), eine mitreißende Predigt und eine gute Gemeinschaft. Außerdem müssen sie sich selber eine Location suchen und dafür Miete zahlen, ebenfalls von den Spendengeldern. Und in diesem Falle ist es ein Kinosaal.

BICC (Berlin International Community Church)

Die Leinwand dient dazu, die Songtexte und Bibelverse an die Wand zu werfen und kurze Filme zu zeigen. Vorne sind das Schlagzeug, die Gitarren, ein Keyboard, Verstärker und Mikros für die Solosänger und den Chor aufgestellt, dem "All Nations Choir", in dem alle möglichen Länder vetreten sind. Denn meine Gemeinde ist international, das heißt der Gottesdienst ist auf englisch, ebenso der Lobpreis, allerdings singen wir manchmal auch deutsche Lieder. Und die Lieder sind hauptsächlich moderner, also beispielsweise von Bands wie Hillsong, Jesus Culture und Israel Houghton, an Weihnachten darf's natürlich auch mal klassisch werden. Man bekommt richtig Lust mitzusingen, die Songs sind meistens einfach gestrickt. Es ist die erste Gemeinde, in der ich mich als Jugendliche wirklich angesprochen fühle. Die Predigt hält so gut wie immer der Pastor Steve Mack, der steht "Aaaameeen" "Eymen" sagt - englisch halt. :D Er und seine Familie sind vor acht Jahren aus Amerika nach Berlin gekommen und haben diese Gemeinde gegründet. 

In die Kirche bin ich eine Zeit lang nur mit meiner Familie gegangen, doch irgendwann nahm ich mal meine Freundin Lil, die in meine Klasse geht, zur BICC mit. Ihr hat es auch total gefallen, seitdem gehen wir immer zusammen dahin. Wir treffen uns meistens schon früher, und beim Kaffetrinken vor dem Kinosaal lernt man eine Menge netter Leute kennen, die einen da einfach anquatschen. Darunter waren schon Türsteher, Leute, die dort mitwirken oder einfach Menschen, die neu oder schon länger in der Gemeinde sind. Und seit kurzer Zeit nehmen Lil und ich auch unsere anderen Freundinnen mit in die Kirche, die schon alle ganz gespannt sind. Seitdem wir zusammen zur BICC gehen, sind Lil und ich immer mehr zusammengewachsen, und wir helfen uns in allen möglichen Lebenslagen und sind füreinander da, wenn es uns mal nicht so gut geht. Der Glaube hilft mir auch sehr im Leben, vor allem meine Skoliose zu überstehen und nicht die Hoffnung aufzugeben, wenn mal alles schief läuft. 
So, und diesen Sonntag ging's dann zur Kirche mit meiner Korsi- und meiner Kummer-Church-Sis, außerdem kam noch überraschenderweise unsere Freundin Dani, die in unsere Klasse geht, und ihre französische Austausch-Schülerin. 
Nati hat es ebenfalls hat es sehr gut gefallen, was mich freut!



Freitag, 25. Januar 2013

KorsiSisters-Kontrolle - Teil II "Erinnerungen über Erinnerungen"


Jetzt war es soweit: Wir besuchten unsere alte Station. Dort, wo Nati vor sieben Jahren und ich vor über einem Jahr einige Tage verbracht hatten, zur Gewöhnung an unser erstes Korsett. Wir gingen den Gang entlang, alten Erinnerungen nachhängend und Ermutigungsbriefe von Jugendlichen mit Korsetts an den Wänden betrachtend. Wir sprachen zwei Mädchen an und sie sagten, sie seien hier wegen ihrem Rücken, zur Gewöhnung an das Korsett, und wir wünschten ihnen viel Glück. 
Während wir weitergingen, hörte ich Nati oft "Oh mein Gott" sagen. Ihr ehemaliges Zimmer lag in diesem Abschnitt der Station und im Inneren war sie wieder die Siebenjährige, die weinend am Fenster saß, weil sie auf ihre Eltern wartete und sich die Tränen wegwischte, wenn sie ein Geräusch an der Tür hörte. Das kleine Mädchen, das sich nachts an ihre weiße Stoffrobbe klammerte und nicht einschlafen konnte, weil das Korsett so sehr wehtat und sie es nicht alleine ausziehen konnte, die ganze Nacht wachliegend und Tränen in den Augen vor Schmerzen. Das tapfere Mädchen, das jetzt gar nicht mehr so klein ist und gerade, nach sieben Jahren, wieder die schlimmsten Tage ihres Lebens durchlebt und ein wundervoller Mensch ist.

Wir durchquerten den Kinderspielraum, um auf die andere Seite zu gelangen. Dort war auch mein ehemaliges Zimmer. Der Gang, der Olivenhain und einfach alles ließen alte Erinnerungen auf mich einstürmen. Es war ein seltsames Gefühl, wieder dort zu sein. Ich fühlte mich wieder wie dreizehn, erinnerte mich an Dinge, die sich hier abgespielt hatten. 

Ich, bei der Anmeldung von Station 15, wo mich eine nette Krankenschwester mit den Worten: "Ah, hallo, bist du ein Korsettmädchen?" begrüßt. Ich, auf dem Weg zur Krankengymnastik mit meiner Therapeutin. Ich, als ich das erste Mal mein Korsett anhabe und eine Schulter extrem hochgedrückt wird, einem Mädchen aus meinem Zimmer zuwinkend, das kein Wort deutsch versteht und mich komisch hinter der Glasscheibe ansieht, während sie im Olivenhain sitzt. Meine kleine Korsettfreundin namens Luciana mit südamerikanischer Abstammung und ich, wie wir zu den Wägen mit den Teetassen hüpfen und lachend "It's Teatime!" rufen. Mein Korsettkumpel Florian und ich, wie wir im Olivenhain Kicker spielen. Ich, gerade von der Therapie kommend, wie ich meinem Patenonkel, den meine Eltern ins Krankenhaus mitgebracht haben, entgegenlaufe und ihm in die Arme springe. Meine Oma, die jeden Tag schon im Olivenhain auf mich wartet und sich mit der Mutter von Florian unterhält, die mit ihm ein Zimmer im Krankenhaus teilt, weil sie von weiter weg kommen. Der liebe Patenonkel meines Bruders, meine Mutter und ich, wie wir im Olivenhain sitzen, während  mir das Korsett fast die Luft abschnürt, und ich koreanische Snacks verspeise, wir viel Lachen und meine Mama sagt: "Hannah hat trotz allem nicht ihren Humor verloren - Das ist ein gutes Zeichen."








Es war wirklich ein wunderschönes, einmaliges Erlebnis mit dir Nati, und ich hoffe auf noch viele weitere dieser Art! Nächstes mal gehen wir auch noch in die Cafeteria und betreten den Olivenhain, der zu der Zeit schon dunkel und geschlossen war. Ich freue mich schon darauf!