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Was ist Skoliose?


Abgeleitet vom altgriechischen Wort σκολιός („skolios“ = krumm) versteht man unter Skoliose eine Seitverbiegung der Wirbelsäule, wobei sich gleichzeitig die Wirbelkörper ineinander verdrehen. Die Rotation kann von allein nicht mehr vollständig aufgerichtet werden und es werden einander gegenläufige Bögen gebildet, die das Körpergleichgewicht aufrechterhalten sollen. Anstatt gerade zu verlaufen, erinnert die Wirbelsäule eines Betroffenen also von vorne und hinten betrachtet an eine Doppel-S-Form. Dabei entstehen außerdem ein Rippenbuckel und ein Lendenwulst, sowie die Asymmetrie von Schultern und Becken. 


Ursachen

Die Ursachen für Skoliose sind in 80% der Fälle, der sogenannten idiopathischen Skoliose, unbekannt. Die übrigen 20% sind angeborene Skoliosen oder enstehen durch Folgen von  Unfällen, Wirbelfehlbildungen, Erkrankung von Muskeln, Nerven oder des Bindegewebes. Neueste genetische Untersuchungen idiopathischer Skoliosepatienten lassen vermuten, dass bestimmte erbliche Eiweißstrukturen, sogenannte „chromosomale Marker“, dafür verantworlich sind.

Folgen

Starke Rückenschmerzen und andere Beschwerden treten bei einer unbehandelten Skoliose meist erst im Erwachsenenalter auf. Beim Fortschreiten der Verkrümmung, die sich in der pubertären Wachstumsphase in der Regel schnell verschlechtert, können Störungen der inneren Organe wie Herz und Lunge auftreten, ebenso psychische Folgen aufgrund körperlicher und kosmetischer Einschränkung.


Behandlung

Ein Rahmouni-Korsett

Zu den konservativen Methoden gehören u.a. bei leichten Skoliosen Physiotherapie, die sowohl die Haltung als auch Atmung schult, sowie die Korsett-Therapie. Diese erfolgt ab einer 25-gradigen Krümmung. Dabei wird ein passgerechtes Korsett aus Kunststoff angefertigt, das sowohl aus Druck-, als auch aus Expansionszonen, also Ausweichräumen, besteht. 
Das Ziel eines solchen Korsetts ist es,  das Fortschreiten der Skoliose während des Wachstums zu verhindern und die Wirbelsäule dauerhaft aufzurichten. Kinder und Jugendliche müssen das Korsett deshalb bis zum Wachstumsabschluss oder länger tragen. Die Entwicklung der Skoliose wird in regelmäßigen Abständen kontrolliert.


Eine operierte Skoliose
Man versucht mit der konservativen Behandlung außerdem, eine OP zu umgehen, bei der Titanstäbe in die Wirbelsäule eingesetzt werden. So ein Eingriff ist trotz medizinischem Fortschritt sehr riskant, da die Verletzung von Nerven schwerwiegende Folgen haben kann. Der operativ behandelte Wirbelsäulenabschnitt wird außerdem durch eine OP meist ein Leben lang versteift. Daher sollte dies nur der letzte Ausweg sein.




Bildquellen: 
http://www.bundesverband-skoliose.de/bilder/skoliose/skoliose_bild.jpg
http://www.rahmouni.de/skoliose/images/skoliose/kors-1-2.jpg
http://www.werner-wicker-klinik.de/_media/wwk_0003.jpg