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Donnerstag, 30. Oktober 2014

Mein Röntgenbild - 36 Grad und es wird noch besser...

Hallo ihr Lieben,

vor genau einer Woche wurde ich endlich wieder geröntgt, nach über drei Jahren. Es war ein besonderer Tag für mich, denn ich wusste, dass ich nun die Resultate meiner fast abgeschlossenen Skoliose-Therapie zu Gesicht bekommen würde.

Mein Bruder Joshua hatte am selben Tag einen Termin in Dr. Wilkes Praxis in Steglitz, also gingen wir gemeinsam dort hin. Bei ihm wurde nämlich vor einiger Zeit eine skoliotische Fehlhaltung festgestellt und danach mithilfe von Physiotherapie versucht, eine weitere Verschlimmerung zu verhindern. Er ist ein Jahr jünger als ich und gerade in einer ziemlichen Wachstumsphase, weshalb des öfteren mal auf seinen Rücken geschaut werden muss. Außerdem mit dabei war meine Cousine Flo aus Frankfurt, die mich in Berlin besuchen kam. Nati konnte mich dieses Mal leider nicht begleiten, da sie zu der Zeit im sommerlichen Marokko auf Kamelen durch die Wüste ritt. :D Aber natürlich erstattete ich ihr danach gleich Bericht von allen Geschehnissen.

Angekommen in Wilkes Praxis wurde ich zum Röntgen eine Etage tiefer geschickt und wartete dort mit Flo, bis ich aufgerufen wurde. Ich bekam unter anderem als Schutz fürs Röntgen eine seltsam geformte, mit blauen Elefanten bedruckte Schürze umgehangen und dann ging es auch schon los: Als Erstes sollte ich mich mit dem Rücken an eine Wand lehnen und es wurde ein Bild von vorne aufgenommen. Daraufhin wartete ich einige Minuten und sah bereits voller Erwartung auf einem Bildschirm Ausschnitte meines Röntgenbildes, konnte jedoch nicht genau sagen, wie es im Ganzen zusammengesetzt war. Kurz darauf wurde ich noch einmal geröntgt: Ich sollte mich seitlich hinstellen und die Arme nach vorne strecken. Dann war es geschafft und ich durfte mich anziehen. 

Als Flo und ich wieder nach oben in die Praxis kamen, wartete Joshua immer noch, also gesellten wir uns zu ihm. Die Zeit vertrieben wir uns mit Musikhören und begutachteten dabei den Wartezimmer-Fernseher, auf dem der neueste Promi-Klatsch gezeigt wurde und Kraniche, die in schönen Landschaften umherstaksten. Nach ungefähr einer halben Stunde wurden wir dann endlich aufgerufen und in einen etwas kleineren Raum geführt. Auf einem Tisch entdeckte ich lustigerweise die Skoliose-Broschüre, in der Nati, Leah und ich zu sehen waren (den Post zum Shooting findet ihr hier). Beim Durchblättern wunderten wir uns über einige im Hintergrund eingefügte Jungs, die definitiv nicht mit beim Shooting dabei gewesen waren. :D
Schließlich kam Dr. Wilke herein, hetzte jedoch weiter und sagte, er würde sofort da sein. Nach einigen weiteren Minuten des Wartens betraten er und Herr Sage, ein Orthopädietechniker, erneut den Raum und sahen sich als erstes meinen Bruder an. Es hatte sich bei ihm Gott sei Dank keine Skoliose entwickelt, nur er behielt weiterhin die Fehlhaltung bei. Deshalb verordnete Dr. Wilke ihm (und mir ebenfalls) Spiraldynamik. Ich habe noch keine wirkliche Vorstellung davon, aber anscheinend ist es eine ergänzende Therapie zu Schroth, die das Bewusstsein im Alltag stärken soll, eine richtige Haltung einzunehmen - oder so ähnlich. Aber ich werde es ja bald am eigenen Leibe erfahren und darüber berichten, ich bin jedenfalls mal gespannt. Nati wurde es vor kurzem auch verschrieben, also werden wir wohl in Zukunft zu dritt spiraldynamisieren - interessante Wortneuschöpfung, oder? :D

Wie auch immer, dann wurde es ernst: Mein Röntgenbild erschien auf dem Computerbildschirm. Und tadaaa:



2014


So sieht es aus. Auf den ersten Blick mag man denken, dass die Krümmung ja doch noch ziemlich hoch ist. Aber laut Dr. Wilke wäre es wahrscheinlich noch einmal 5 Grad weniger, wenn ich beim Röntgen tief eingeatmet hätte, und ich würde gut im Lot stehen: meine Schultern und mein Becken liegen übereinander, nicht wie ganz am Anfang, als meine Skoliose entdeckt wurde:


Vorher - Nachher

Leider ist mein Röntgenbild von 2011 zweiteilig, da es in einer anderen Praxis aufgenommen wurde, weshalb ich versucht habe, es zusammenzusetzen. Aber ich denke, man sieht trotzdem ganz gut den Unterschied. Der Hauptbogen beträgt zwischen 30-37 Grad, je nachdem, ob man es "positiv oder negativ misst", und somit 10 Grad weniger als vor drei Jahren. Die untere Krümmung ist nun so gut wie verschwunden, was mich wirklich freut und Dr. Wilke sehr lobte. Der kleine Bogen ganz oben hat sich anscheinend während meiner Korsett-Therapie entwickelt, aber geht mit der Zeit hoffentlich wieder zurück. Mein Arzt meinte, sein Ziel wäre es, auf die 30 Grad zu kommen und diese zu festigen. Also verschrieb er mir zusätzlich zu Schroth noch Spiraldynamik, meine Tragezeit blieb weiterhin 8-10 Stunden, also nachts. Außerdem sah sich Herr Sage noch mein Korsett an und nannte die Dinge, die noch geändert werden mussten. Nächste Woche ist dann schon wieder Natis und mein Termin bei Cctec...

Wo wir gerade bei Physiotherapie und Korsett sind: Übermorgen, am 1. November, startet D.Y.E. - Do Your Exercises 2.0! Wenn ihr noch keine Checkliste dafür habt, könnt ihr uns eine Mail an korsisis@web.de schicken oder ihr findet sie in unserer Facebook-Gruppe.

Wir freuen uns, wenn ihr dabei seid!

Eure Hannah


4 Kommentare:

  1. Wow, echt super! Aber ist 30 Grad nicht immernoch ziemlich viel dafür dass deine Teharie bald beendet ist? Wie viel Grad hattest du immer im Korsett und wie viel vor der Behandlung?

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    1. Hey, erstmal dankeschön :) Also natürlich sind 30 Grad immer noch nicht wenig, aber wesentlich geringer als am Anfang. Meine Röntgenbilder und die dazugehörigen Gradzahlen kannst du auf meinem Blog unter "Meine Skoliose" finden. Kosmetisch macht es auf jeden Fall einen sehr großen Unterschied, und das Ziel einer Korsett-Therapie ist ja in erster Linie, die Skoliose aufzuhalten. Wenn es sich sogar verbessert, ist das ein positiver Nebeneffekt. Insgesamt bin ich sehr zufrieden und es ist ja sogar noch eine weitere Besserung möglich, ich kann mich also nicht beschweren. :)

      Viele Grüße,
      Hannah

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